Pfarrerin Heike Bosien stellt sich vor

Die Amtseinführung (Investitur) von Pfarrerin Heike Bosien findet am 22. Januar um 10:30 Uhr in der Schloßkirche statt!

Neustart in Winnenden! Pfarrerin Heike Bosien stellt sich vor

Wer nach Zürich kommt, kann dort im Fraumünster Chorfenster des Künstlers Marc Chagall entdecken. Eines der fünf Fenster fasziniert mich besonders. In leuchtenden Blautönen erzählt es von Jakob. Er ist dort zu sehen mit gefalteten Händen und weit offenen Augen und träumt von der Himmelsleiter. Offene Augen für die Welt und ihre Nöte, gefaltete Hände für die Portion Dank und Klage im Leben und genug Träume und Visionen im Gepäck. Das scheint mir eine treffliche Beschreibung zu sein für die Arbeit und das Leben in einer Kirchengemeinde.

Zum 15. Januar 2023 beginne ich in der Winnender Gesamtkirchengemeinde im Pfarramt Schloßkirche und nehme die Fäden von Pfarrer Reimar Krauß auf. Es gab vieles, das mich nach Winnenden gelockt hat. Aus vier beruflichen Stationen bringe ich Erfahrungen mit. Vikariat an der Veitskapelle in Mühlhausen. Dort lernte ich wie Kirchenräume predigen können, wie wichtig ehrenamtliche Urgesteine für die Jugendarbeit sind, wie stolz eine Gemeinde auf ein Seniorencafé sein kann, das sich als Musterprojekt beim Deutschen Evangelischen Kirchentag präsentiert und was es bedeutet, wenn der SWR das eigene Leben filmt.

Die zweite Station war eine Projektstelle in der Kirchenleitung. Der Ökumenische Rat der Kirchen hatte 2001 eine Dekade ausgerufen. Was können Kirchen beitragen zur Gewaltprävention und zum Frieden? Bischof Renz bat um eine Projektstelle. Ich durfte sie ausfüllen. Ich war gerade frisch gewählt als EKD-Vertreterin im Zentralausschuss des Weltkirchenrates. Landeskirchenweit entwickelten wir viele Formate, die das Anliegen der Gewaltprävention in die Arbeitsfelder der Landeskirche trugen. In diese Zeit fiel auch die Geburt dreier Kinder. Wie gut, dass es 50%-Stellen gibt für Mütter und Väter.

Als dritte Station folgten prägende Jahre in der Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde Ostfildern. Menschen zu begleiten in den freudigen Momenten ihres Lebens und in den schweren, dunklen Stunden von Abschied und Tod, das ist das Besondere am Pfarrberuf und lässt enge Verbindungen entstehen. Bei Bonhoeffer habe ich gelernt: „Kirche ist nur Kirche, wenn sie für andere da ist. (...) Sie muss an den weltlichen Aufgaben des menschlichen Gemeinschaftslebens teilnehmen.“ Der Scharnhauser Park als Zuzugsbiet verlangte neue Formen kirchlicher Arbeit. Projektartiges Arbeiten war angesagt auch im Bereich von Jugendarbeit und Kinderkirche. Andachten im Bibelgarten zog Menschen an, die sich sonntags nicht über die Kirchenschwelle trauen, aber am Abend gerne unter freiem Himmel singen.

Seit 2014 leitete ich den Dienst für Mission, Ökumene und Entwicklung der württembergischen Landeskirche. Das 16-köpfige Team in Stuttgart, Ulm, Heilbronn und Reutlingen gestaltet Bildungsarbeit und Gottesdienste. Es ist die einzige Dienstgemeinschaft in unserer Landeskirche, in der vier internationale Mitarbeitende aus Asien, Afrika, Lateinamerika und Osteuropa tätig sind. Mit fremden Kulturen und unterschiedlichen kirchlichen Prägungen umzugehen, gehörte täglich dazu. Diese Arbeit führte mich in viele Kirchengemeinden und Schulen in Württemberg. Jede Gemeinde hat eine ganz eigene Atmosphäre. Eine Willkommenskultur in einer Gemeinde ist mir ein großes Anliegen.

Studiert habe ich in den 90ern in Bielefeld, Straßburg, Heidelberg, El Salvador und Tübingen. Die Evangelischen Theologie begeisterte mich, aber auch Politikwissenschaft und Kunsterziehung an der Stuttgarter Kunstakademie kamen dazu. Ein Studienaufenthalt in El Salvador in einer Kirche mitten und nach dem Bürgerkrieg hat meine Entscheidung für das Pfarramt geprägt.  

Ich bin nicht nur Protestantin, Lutheranerin und Ökumenikerin, sondern auch Stuttgarterin mit einer schwäbischen Mutter und einem Vater aus Ostpreußen, der eine Fluchtgeschichte im Gepäck hat. Mein Name kommt von den Hugenotten, die als französische Glaubensflüchtlinge im liberalen Preußen Aufnahme fanden. Mein Mann Martin Wolpold-Bosien ist Politikwissenschaftler und Theologe, hat viele Jahre als Menschenrechtler bei FIAN gearbeitet und die letzten acht Jahre unter dem Dach der UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft in einem zivilgesellschaftlichen Netzwerk in Rom. Unsere Berufsjahre waren begleitet und geprägt vom Heranwachsen unserer drei Kinder, einem Sohn mit 22 und Zwillingstöchter mit 20. Sie gehören zu den Corona-Abijahrgängen, hatten alle drei Auslandspläne mit Freiwilligendiensten in Lateinamerika und Südafrika. Doch dann waren Alternativen gefragt. Inzwischen studieren sie in Bamberg, Maastricht und Düsseldorf Medizin, Psychologie und Global Studies.

Ich freue mich auf den Neuanfang und die Arbeit in Winnenden. Für das Leben in einer Kirchengemeinde sagt Ernst Lange: „Keiner in dieser Kirche soll glauben, er wäre nicht angesprochen. Gesendete sind wir alle...“. Auf eine gute Zusammenarbeit und viele spannende Begegnungen!

Pfarrerin Heike Bosien

Die Amtseinführung (Investitur) von Pfarrerin Heike Bosien findet am 22. Januar um 10:30 Uhr in der Schloßkirche statt!

 

Abschied von Pfarrer Krauß

Am 15. Mai haben wir Pfarrer Reimar Krauß und seine Frau Imme verabschiedet. Pfarrer Krauß hat Winnenden verlassen und ist nun Co-Dekan in Friedrichshafen. 

Sein Abschiedsgottesdienst war am Sonntag Kantate ("Singet!") - ein passender Rahmen für einen musikalischen Pfarrer. Der Posaunenchor, in dem er selbst aktiv mitgespielt hat, hat den Gottesdienst musikalisch mitgestaltet, außerdem war natürlich die Orgel zu hören und der Kinderchor hat gesungen. So war es ein festlicher Rahmen für eine Feier, die im Anschluss an den Gottesdienst ihre Fortsetzung gefunden hat mit Grußworten und einem Stehempfang auf der Wiese hinter der Schloßkirche. Neben Dekan Hertneck sprachen Oberbürgermeister Hartmut Holzwarth, Stefan Uhlig im Namen der Ökumene (ACK), Traugott Mack als Aufsichtsratsvorsitzender der Paulinenpflege, der Schulleitrer des Lessing-Gymnasiums Jörg Steinl, CVJM-Vorstand Simon Bäder und Irene Erbe hielt als Vertreterin des Kirchengemeinderats einen Rückblick auf Pfarrer Krauß' Wirken in Winnenden. Zuletzt grüßten auch die Kollegen Pfarrer Dr. Braungart und Pfarrer Essich, bevor Reimar Krauß selbst das Schlusswort sprach. 

Mit viel Dankbarkeit blicken wir auf seinen Dienst, die Begegnungen und auch den Abschied zurück und wünschen ihm und seiner Frau alles Gute für die Zeit in Friedrichshafen und Gottes Segen dafür!

Heilig Abend 2021

An Heilig Abend 2021 haben wir im Freien Gottesdienste gefeiert. Auf vielfältige Weise und mit viel gemeinsamen Anpacken wurden Gottesdienste im Schelmenholz (Theodor-Heuss-Platz), in Hanweiler, in Breuningsweiler, im Stadtgarten und auf dem Sportplatz der Hungerbergschule gefeiert. Vom bescheidenen Wetter haben sich die allermeisten nicht abhalten lassen und auf dem Sportplatz der Hungerbergschule hat sogar ein Krippenspiel stattgefunden, zu dem sich viele Familien einladen haben lassen. Immer wieder wurden wir daran erinnert, dass auch das erste Weihnachten vor über 2000 Jahren unter widrigen Bedinungen stattgefunden hat. Und so waren wir dankbar für alles Zusammenkommen und Feiern.

Herzlichen Dank an alle Helferinnen und Helfer, an die Bläserinnen und Bläser der Posaunenchöre und an die Kinderkirch-Kinder!

Pfaffenpfeffer in der Schloßkirche

Das Pfarrerkabarett Pfaffenpfeffer gastierte zum seinem drittletzten Auftritt am 17. Oktober 2021 in der Schloßkirche. Mit Witz und Ironie und der klaren Verbindung zu Winnenden ("Pfaffenpfeffer" hat sechs gleiche Konsonanten (sechs "F"s) - genauso viele wie "Winnenderinnen" (sechs "N"s)) gab es zahlreiche Einblicke ins ganz normale Pfarrerleben - vom Philosophieren über die Bedeutung des Lichts im Pfarrhaus über die Kirchengemeinderatssitzungen, bis zu manch gelungenem Liedbeitrag. So blicken wir auf einen unterhaltsamen Abend zurück und freuen uns, dass die Einnahmen der Stiftung Stadtkirche zu Gute kommen. Herzlichen Dank an alle Gäste und an die vielen Helferinnen und Helfer, die das haben gelingen lassen!

Ökumenischer Gottesdienst im August 2021

Am 8. August 2021 haben wir einen stimmungsvollen ökumenischen Open-Air-Gottesdienst gefeiert. Mit viel Musik, viel Beteiligung aus den ACK-Gemeinden und einem herzlichen Willkommensgruß an die neuapostolischen Gemeinden Winnenden und Berglen-Steinach, die als Gastmitglieder in unserer Orts-ACK aufgenommen wurden.

Erntedankfest

Am 4. Oktober haben wir im Stadtgarten einen sehr schönen Erntedankgottesdienst gefeiert. 

Vielen Dank, ganz besonders an die Kinder vom Paul-Schneider-Kindergarten, die Konfirmandinnen und Konfirmanden und allen, die den Erntedank-Altar so toll geschmückt haben!

Schön, dass wir so viel Grund haben, dankbar zu sein. 

Auszeichnung zur Fairen Gemeinde

Am 27. September erfolgte beim Gottesdienst im Stadtgarten die Überreichung der Urkunde und Plakette, die uns als Faire Gemeinde auszeichnen und unsere Anstrengungen um faires Handeln im Kirchenalltag würdigen. 

Die Übergabe erfolgte durch die Vertreterinnen von Brot für die Welt als Initiator der Aktion sowie Herrn Dr. Reichert von der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Die Diözese hat sich aktuell der Aktion Faire Gemeinde angeschlossen. Frau Dr. Dinzinger erläuterte in Bezug auf die Predigt von Pfarrer Essich unsere Möglichkeiten und Freiheit als Christen über den Tellerrand hinaus auf die Situation der Menschen im globalen Süden zu schauen und uns für Menschenwürde und Gerechtigkeit einzusetzen. Damit verbunden war auch der Dank an die Gemeinde für das bisherige Engagement. Frau Erhardt, als weitere Vertreterin von Brot für die Welt, nahm diese Gedanken im Fürbittgebet auf. Wir freuen uns über die Auszeichnung und darüber, dass wir nun, neben der katholischen Kirche, die zweite "Faire Gemeinde" in Winnenden sind, und sehen die Auszeichnung als Grund, den Weg mit neuer Motivation fortzusetzen.